Rothenburg, 19.07.2024. 14 Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger haben an der Berufsfachschule in Rothenburg ihren Abschluss gemacht, dazu 8 externe Prüflinge. 

Schulleiterin Christel Wirzberger-Camacho stellte die Lebensmottos der Absolventinnen und Absolventen in den Mittelpunkt ihrer Ansprache. Da heißt es zum Beispiel „Talent allein übertrifft niemals harte Arbeit“ oder „Ich bin, wie ich bin – und das ist gut so“.

 Sie hat die ehemaligen Schüler auch gefragt, welche Visionen, Ziele und Ideen sie haben, was die Welt brauche, was sie von der Zukunft erwarten, wer und was ihnen wichtig ist. Familie und Freunde bedeuten den jungen Menschen  sehr viel, sie gestehen sich auch zu, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Abenteuer und Action stehen auf der Zukunftswunschliste, und den Mut zu haben, neue Wege zu gehen. „LmaA“ ist ihr Lebensmotto, so Wirzberger-Camacho augenzwinkernd: Es bedeute „Lächle mehr, als Andere“.

Die Klassenlehrerin, Ann-Kathrin Gundermann, zollte den Absolventinnen und Absolventen größten Respekt: Sie hätten ihr Etappenziel erreicht und könnten nun ein neues Lebenskapitel aufschlagen. Sie wünschte den jungen Menschen, dass sie öfter mal die Perspektive wechseln, das Große Ganze sehen, nicht in Kleinigkeiten versinken.

Die Leiterin der Berufsfachschule, Katja Scholpp, betonte, Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger hätten die Aufgabe, den Kleinsten der Gesellschaft Wurzeln und Flügel zu geben, ihnen Sicherheit in einer oft unsicheren Welt zu vermitteln. Fehler seien Chancen, um daraus zu lernen. Erfreulich sei auch, dass alle 8 externen Prüflinge – Quereinsteiger aus verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Vorbildungen – die 15 Prüfungen, die sie schreiben mussten, erfolgreich abgelegt hätten. Diese große Herausforderung erfolgreich bewältigt zu haben, verdiene höchsten Respekt.

Die Schüler schließlich moderierten eine locker-launige Zeitreise durch die vergangenen 2 Jahre mit einem Auslandspraktikum in Südtirol, einer 80er-Jahre-Party für eine scheidende Lehrkraft, einem Minigolf-Turnier in einem Bauernhofkindergarten und natürlich der Abschlussfahrt nach Füssen. Sie dankten den Lehrkräften für ihre Ausdauer, Kraft, Motivation und Geduld.

Bester Absolvent war Lukas Stratmann aus Gailroth bei Schnelldorf. Er hatte bereits vor seiner Ausbildung zum Kinderpfleger eine Friseurlehre erfolgreich absolviert und dabei seine Mittlere Reife erworben. Mit gerade mal 20 Jahren hat er jetzt seinen zweiten beruflichen Abschluss mit der Traumnote 1,13 erzielt. Er geht ab dem kommenden Schuljahr auf die Fachakademie in Crailsheim, um sich zum Erzieher weiterzuqualifizieren. Damit erreicht er die EQR-Stufe 6 und hat damit die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung, könnte also an jeder Uni jedes Fach studieren. - StDin Margit Schwandt-