Abschiedsfeier Kipfl 11
Rothenburg, 22.07.2022. Ein Dutzend Schülerinnen und zwei Schüler haben an der Berufsfachschule für Kinderpflege ihre Abschlussprüfung bestanden, dazu fünf externe Prüflinge aus dem Großraum Nürnberg.
Der stellvertretende Schulleiter, Michael Steigmann, drückte die Wertschätzung der Absolventen und ihre zukünftige Tätigkeit in Zahlen aus: 370 Schultage waren nötig, um sich auf die Abschlussprüfung vorzubereiten, darin enthalten mehrere Praktikumswochen. Ca. 1350 Kinder werde eine Kinderpflegerin bzw. ein Kinderpfleger während des Berufslebens in der Kita begleiten, eine gewaltige Zahl und eine herausfordernde Aufgabe. Steigmann richtete einen Appell an die Absolventinnen und Absolventen: Sie sollten neugierig bleiben und sich auf berufliche Weiterentwicklungen einlassen.
Durch das Rahmenprogramm führten die beiden Klassensprecherinnen Talea Köninger und Lara Weiß, die auch ihre Mitschüler/innen mit einer Powerpointpräsentation vorstellten.
Bevor es zur Zeugnisübergabe und zur Ehrung der Klassenbesten unter einem Notendurchschnitt von 1,5 kam, wurde das von den Schülerinnen und Schülern Selbstproduzierte am Buffet freigegeben.
Eine besondere Ehrung verdiente sich Judith Kleinschroth aus Burgbernheim, sie hat den Beruf der Kinderpflegerin für sich entdeckt – kurz vor ihrem 50. Geburtstag. Sie ist Mutter von zwei erwachsenen Söhnen und hatte nach ihrer Mittleren Reife mehr als 30 Jahre in ihrem Ausbildungsberuf als Groß- und Außenhandelskauffrau gearbeitet. Während ihr Sohn gleichzeitig die Schulbank als angehender Koch in Rothenburg drückte, wollte sie Kinderpflegerin werden und hat die Traumnote 1,0 erreicht. Sie wird ab September in der Krippe der Kita „Arche Noah“ in Burgbernheim arbeiten.
Ebenfalls sehr gute Leistungen erzielten Lara Celine Städtler und die Klassensprecherin Lara Weiß (1,13), Natalja Daut, Mutter von drei Kindern (1,2), die Klassensprecherin Talea Köninger (1,2) und Kristina Weiß (1,27). Während die externen Prüflinge alle in Kitas ihre Tätigkeit als Kinderpflegerin aufnehmen werden, starten von den Rothenburger Absolventinnen und Absolventen nur 5 direkt ins Berufsleben. Schließlich sind die Anschluss- und Weiterbildungsmöglichkeiten vielfältig: So möchten sich einige zur Erzieherin weiterqualifizieren, die beiden männlichen Absolventen beginnen jeweils eine neue Berufsausbildung als Koch bzw. Landschaftsgärtner. Auch die Fach- und Berufsoberschule werden einzelne Schülerinnen im Anschluss besuchen, um danach zu studieren.
Klassenlehrer Patrick Wiesinger und die Abteilungsleiterin Katja Scholpp hatten die Klasse auf ihrer Abschlussfahrt nach Wien begleitet. An der Berufsfachschule habe sich ein Wandel vollzogen, da etliche der jahrzehntelang angestammten Lehrkräfte in den vergangenen drei Jahren pensioniert worden seien. Die Berufsfachschule für Kinderpflege habe jedoch nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt, sie präsentiere sich in komplett neu renovierten Räumen ausgestattet mit modernster Technik und einem relativ jungen Lehrerteam. Die Schülerinnen und Schüler hätten sich während der zwei Jahre von Teenagern zu jungen, verantwortungsbewussten Erwachsenen entwickelt und hohe Leistungsbereitschaft gezeigt, was sich in den äußerst respektablen Leistungen widerspiegle, die tatsächlich in den zurückliegenden zwei Jahren unter erschwerten Bedingungen erbracht werden mussten.
Staatlich geprüfte Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger werden händeringend gesucht, immer wieder wenden sich Kitas an die Berufsfachschule und offerieren attraktive Stellenangebote. Erfreulich auch: Am Berufsinfotag stieß dieser Ausbildungsberuf auf großes Interesse. Schülerinnen und Schüler, die ohne Mittlere Reife an die BFS für Kinderpflege kommen, können diese dort erwerben, wenn sie einen mindestens befriedigenden Abschluss erreichen. Danach steht der beruflichen und schulischen Weiterqualifizierung nichts im Weg. -Schwandt-KAE-