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Klassenfahrt zur Gedenkstätte KL Dachau

Am 16. Mai 2023 organisierte Frau Käsweber für uns, den Klassen NSG11b (Systemgastronomen), den NHO11b (Hotel- und Restaurantfachkräften) und den Kinderpflegern 10. Klasse, die Fahrt zur Gedenkstätte des Konzentrationslager Dachau. 

Begleitet wurden wir von den Lehrkräften Herrn Ehm, unseren Referendar und von Frau Kreiselmeyer.
Im Unterricht in Politik und Gesellschaft wurden wir unter anderem auch durch einen Film über das KZ-Dachau, vorbereitet.

Abfahrt war um 08:00 Uhr in Rothenburg an der BS, nach einer 2 ¾ stündigen Fahrt kamen wir in Dachau an und konnten uns bis zur Führung frei im Gelände und im Museum umschauen. Am Eingang zum Gelände mussten wir das berüchtigte Tor mit der provozierenden und zynischen Inschrift „Arbeit macht frei“SuS1, passieren, woraufhin wir sogleich einen ersten Eindruck von der Größe des Geländes bekamen. Dachau2Vor uns lag der riesige Appellplatz, daneben das vollständig erhaltene Wirtschaftsgebäude. In diesem Wirtschaftsgebäude waren früher verschiedene Werkstätten, Lager- und Funktionsräume untergebracht, in denen die SS Häftlinge ankamen, registriert, geschoren  und in Einheitsklamotten  gesteckt wurden. Sämtlicher Besitz wurde ihnen hier abgenommen. Heute befindet sich in diesem Wirtschaftsgebäude die Hauptausstellung der KZ-Gedenkstätte, in der wir viel über das Leben der Häftlinge lesen und erfahren konnten, wobei die zahlreichen Fotos die unmenschlichen Gräueltaten,  Demütigungen und Willkür der SS-Leute, denen die Menschen in einer strengen und grausamen Lagerhierarchie ununterbrochen ausgesetzt waren, noch wesentlich deutlicher darstellten.

GesamtgelndeAufgeteilt in zwei Gruppen begannen um 11:45 Uhr unsere Führungen durch zwei Gymnasiallehrer des Effner-Gymnasiums. Eine Gruppe begann mit dem Besuch des sogenannten „Bunkers“, eines Arrestbaus innerhalb des Lagers selbst. Wir erfuhren, dass das Konzentrationslager in Dachau bereits im März 1933 auf dem Gelände einer ehemaligen Pulverfabrik als eines der ersten errichtet wurde und es bis 1945, bis die Gefangenen 1945 von der US-Armee befreit wurden, bestand.  Es war während der NS-Diktatur das einzige KZ, das über die ganzen zwölf Jahre hinweg in Betrieb war. Dabei wurde es zum grausamen Vorbild für die Konzentrationslager des nationalsozialistischen Lagersystems. Zwischen 1933 und 1945 waren in Dachau über 200 000 Menschen eingesperrt, die Zahl der in Dachau ums Leben Gekommenen wird mit über 41.500 angegeben. Die ersten in Dachau Inhaftierten waren politische Gegner des NS-Systems wie Kommunisten oder Sozialdemokraten, später folgten auch Kriminelle, Zeugen Jehovas, engagierte Christen, Sinti und Roma, Homosexuelle sowie vor allem Juden. Von Station zu Station wurden wir immer schweigsamer. In der Gedenkstätte Dachau hat man die nach dem 2. Weltkrieg zerstörten Baracken Betten2nachgebaut, in der ersichtlich wird, wie sich die Schlafstätten von 1933 bis 1945 verändert haben – sie wurden immer spartanischer. In der Führung wurde uns erklärt, wie jeder Häftling seine Schlafstätte zu verlassen hatte; war eine Schlafstätte nicht nach der Lagerordnung aufgeräumt, setzte es Stockhiebe auf das nackte Gesäß, die der Häftling laut mitzählen musste. Hatte er sich wegen der Schmerzen verzählt, begann die Tortur von vorne. Für uns heute unvorstellbar. In einer Gruppe begann man die Führung am Eingangsschild „Arbeit macht frei“. Ein Guide berichtete, dass dieses Schild nicht mehr original sei, es wurde vor einigen Jahren gestohlen und vor 2 Jahren in Norwegen wiedergefunden.

OriginaltorDas Original befindet sich, mit Panzerglas geschützt, im heutigen Museum. Die Führung durch die Gedenkstätte endete in dem Gebäude, in dem sich die Öfen zur Leichenverbrennung befinden. Hier wurde die Beklemmung besonders deutlich. Unser Mitschüler, Danilo (angehender Hotelfachmann) äußerte seine Betroffenheit: „Ich muss jetzt die Gedenkstätte Auferstehungskapelle besuchen und mich etwas sammeln“. Nina (angehende Systemgastronomin), ist Georgierin und war besonders betroffen über das Leid der jüdischen Menschen, der Homosexuellen oder der politisch Verfolgten, die in Dachau gefangen waren: „Nur weil man anders denkt, als die damaligen Nationalsozialisten finde ich es grausam, was mit den Häftlingen gemacht wurde. So etwas darf sich nie wiederholen – wir dürfen das nie vergessen!“ Kette

Auf der fast 3-stündigen Rückfahrt waren wir sehr schweigsam. Dieser Schulausflug hat sich doch sehr von anderen Fahrten unterschieden. - SuS der NHO11b, NSG11b und Ki10-
Anmerkung: im Startbild befinden sich nur ein Teil der SuS aus der Systemgastronomie 11b und der Kinderpflege 10.

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